Volvo EX30 - was schafft das Elektro-Auto im Prtaxistest?

Mit dem Elektro-Auto in den Urlaub – geht das? Macht es Sinn? Wo sind die Hürden, wo läuft es reibungslos? Der neue Volvo EX30 verspricht mehr Reichweite als bisher und jede Menge technische Raffinessen. Doch hält der der kleine Schwede, was die Marketingabteilung verspricht?

 

Nur noch ein Tablet für die Bedienung

Doch der Reihe nach. Vieles erinnert im Innern an ein Tesla-Modell, auch wenn es bei Volvo sicherlich nicht gerne gehört wird. Technisch läuft fast die gesamte Bedienung über ein tabletgroßes Display in Armaturenmitte zwischen Fahrer und Beifahrer. Für den „analogen“ Autofahrer ist dies noch ungewohnt, zumal auch die Geschwindigkeit einzig dort in relativ kleinen Ziffern angezeigt wird – vorbei ist offenbar die Zeit der runden Tachos und Drehzahlmessern.

 

Aufmerksamkeit nicht immer gegeben

Was très chic und innovativ daherkommt, hat aber auch seine Tücken. Denn will man beim Klima bzw. bei der Lüftung nachbessern, geht der Blick unweigerlich zum Tablet, was nicht unbedingt der Fahrsicherheit dient. Das bestätigt sich die Kamerakontrolle, die an die Kommandozentrale die Unaufmerksamkeit weitergibt und kurz per Signalton und textlich Fahrer oder Fahrerin warnt. Das kann nervig sein...

 

Fahrzeug zeigt ein klasse Fahrverhalten

Doch es gibt auch nette Spielereien. So wird zum Beispiel zentimetergenau angezeigt, wie nah der Hintermann bzw. die Hinterfrau an einer roten Ampel  auffährt. Gleiches gilt fürs Parken, wenn  ein Laternenpfahl lauert. Auf der Straße macht sich der EX30  prächtig. Er liegt satt und sicher auf dem Asphalt. Auch in punkto Verarbeitung bieten die Schweden gewohnte Volvo-Qualität. Da rüttelt oder quietscht nichts. Leider ist die Sitzfläche im Fonds etwas kurz. Selbst mittelgroße Menschen könnten schnell Ermüdungserscheinungen erleiden.

 

470 Kilometer Reichweite sind nur theoretisch 

Doch kommen wir zurück auf die Straße: Die theoretische Reichweite von gut 470 Kilometern bleibt theoretisch – vor allem im Winter mit Autobahnnutzung. Der Verbrauch ist im Schnitt kaum unter 22 Kw/100km  zu drücken. Und das bedeutet gerade einmal gute 300 Kilometer Reichweite. 

 

Wer also in den Urlaub fährt und dabei 800 Kilometer zurücklegen muss, wird je nach Geschwindigkeit und Außentemperatur mindestens dreimal laden müssen. Das wiederum bedeutet eine rund 90 Minuten längere Fahrzeit. Soll der Spaß am Fahren nicht gänzlich verloren gehen und bei freier Strecke auch mal beschleunigt werden, könnte es sogar zum vierten Ladestopp kommen. So summieren sich die Pausen schnell auf zwei Stunden, zumal nicht immer bei Bedarf Schnellladestationen mit voller Leistung zur Verfügung stehen. Das muss man als Käufer wollen.

 

Flott an der Ampel 

Dient der EX30 jedoch vor allem Strecken im Umkreis von 100 Kilometern oder vor Ort, ist er eine gute Wahl. Abends kann der Akku daheim an der Wallbox oder in der Nachbarschaft entspannt wieder geladen werden. Und das Fahren macht  richtig Spaß. Die 5,6 Sekunden von 0 auf 100 zaubern einem das Grinsen ins Gesicht. Vor allem dann, wenn an der Ampel im Auto auf der Nebenspur in einer aufgemotzten Oberklasse mit dem Gaspedal gespielt wird. 

 

Probleme mit der Software

Das Testmodell hatte jedoch immer mal wieder Softwareprobleme. Mal funktionierte die Klimaanlage nicht richtig (kühle Luft bei Einstellung der Heizung auf 24 Grad und Außentemperatur von sechs Grad), mal blieb die gesamte Anlage offline (keine Navidaten, kein Radio, keine App wie zum Beispiel für die Anzeige von Ladestationen). Wer gerade unterwegs oder an einem Sonntag im Auto sitzt, hat dann weder Muße noch richtige Freude daran, einen Volvo-Händler aufzusuchen, um den Fehler auslesen zu lassen – wenn der Händler denn überhaupt geöffnet hat. Da dürfen die Schweden mit ihren INgenieuren noch ein wenig nachbessern...

Der Volvo EX30 hat den bisher geringsten CO2-Fußabdruck.

Fotos: Volvocars.com

Infobox

 

 Der Volvo EX30 hat 475 Kilometer Reichweite laut WLTP mit der größeren Batterie, bei der kleineren sind es 337 Kilometer. Das entspricht  im Verbrauch 17 bzw. 17,1 kWh/100 km. Er ist 4.233 mm lang, 1.838 mm breit und 1.550 mm hoch.  

 

Das Modell hat den kleinsten CO2-Fußabdruck aller Volvo-Modelle. Als Basisversion gibt es den EX30 ab 39.790 Euro. 

 

Das rein elektrisch betriebene Fahrzeug beschleunigt in 5,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Mit der Doppel-Motorisierung und Allrad geht es sogar in 3,6 Sekunden. Je nach Motor bietet der kleine Volvo 272 oder 428 PS. Das Gepäckraumvolumen beträgt 318 Liter.

Nettes Detail: Auch vorne gibt es eine Ablagemöglichkeit, die man schnell erreichen kann.

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