Von Gault & Millau als eine von zehn Winzerlegenden Deutschlands porträtiert, Top-Punkte von Robert Parker, zweimal in nur einem Jahr als „Sektmacher des Jahres“ und Sektmacherin des Jahres“ ausgezeichnet – verliehen durch Falstaff und Gourmetwelten. Und so bewegen sich die Sekte aus dem Hause Raumland auf dem Niveau der besten Schaumweine der Welt. Foto: Peter Bender
Schon länger müssen sich Katharina, Marie-Luise und Volker Raumland mit ihren Sekten nicht mehr hinter renommierten Champagnern verstecken. Das hätte sich vor 40 Jahren wohl keiner in der Familie jemals erträumen können: Flörsheim-Dalsheim in einer Liga mit Reims und Épernay.
Leidenschaft treibt die Familie an
„Unsere Leidenschaft für Sekt legen wir in alles, was wir tun. Leidenschaft für Sekt ist das, was uns antreibt – und das, was wir in anderen entfachen wollen“, sagt Marie-Luise Raumland und liefert dafür sicherlich ein Stück weit die Erklärung für den hohen Stellenwert ihrer Produkte. Und so ist das Gut seit 2020 Mitglied im VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter) – als erster reiner Schaumweinproduzent überhaupt.
Passion für die klassischen Burgunder-Rebsorten
1984 entstand der Wunsch, etwas Großes zu bewirken. Seitdem geht man bei Raumland neue Wege und stellt hochwertigen Schaumwein in traditioneller Flaschengärung her. In Deutschland war das damals für viele undenkbar. Heute bewirtschaftet die Familie vierzehn Hektar Rebfläche, komplett ökologisch. Dabei haben die Raumlands eine große Passion für die klassischen Burgunder-Rebsorten wie Pinot Noir, Chardonnay und Meunier. Nach seiner kaufmännischen Ausbildung bei Siemens hatte sich Volker Raumland entschlossen, in Geisenheim Weinbau & Oenologie zu studieren und stellte innerhalb eines Uniprojekts seinen ersten Sekt her: ein Müller-Thurgau aus dem elterlichen Betrieb. Die Sekt-Leidenschaft war entfacht.
Die zweite Generation ist eingestiegen
In Expertenkreisen ist man sich einig. So urteilte bereits 2020 das Feinschmecker-Magazin: „Das Sekthaus Raumland nimmt den Spitzenplatz ein, da sind wir und die Fachwelt einer Meinung. Volker Raumland hat deutschen Sekt auf ein anderes Niveau gehoben, er ist Pionier, und ihm sind viele deutsche Winzer gefolgt.“
Mittlerweile haben seit 2019 Marie-Luise und Katharina als zweite Generation den Einstieg in das Sekthaus gefunden. Generationenübergreifend setzt die Familie seitdem einen noch stärkeren Fokus auf Nachhaltigkeit, die Arbeit im Weinberg und traditionelle Methoden im Sektkeller.
Zeit und Geduld bei der Flaschengärung
Alle Cuvées entstammen den eigenen Weinbergen mit spannenden Kalk-, Löss- und Mergelböden in Rheinhessen und der Pfalz. Hergestellt aus den eigenen Grundweinen erfordert die traditionelle Flaschengärung Zeit und Geduld. Dabei verleiht bekanntlich ein langes Hefelager einem Sekt Komplexität und Tiefgang. Bei Raumland reifen die Sekte mindestens 36 Monate, zum Teil sogar bis zu 120 Monate auf der Flasche.
Sekte in drei Kategorien
Die Cuvéetierung beginnt übrigens ab März. Mehrere Monate investieren Volker, Marie-Luise und Katharina, um die Grundweine zu verkosten und Weine aus verschiedenen Weinbergen, Rebsorten und Jahrgängen zu verschneiden. Dieser Prozess – auch Assemblage genannt – ist ein zentrales Element des Sektmachens und bestimmt maßgeblich die Qualität des Sektes. Heute sind die Sekte eingeteilt in drei Kategorien: Tradition (sie lagern mindestens 36 Monate – also drei Jahre – auf der Hefe, haben Eleganz und Lebendigkeit, sind am Gaumen elegant, finessenreich, feinfruchtig und lang anhaltend), Réserve (Hefelager von mindestens 90 Monaten – also mehr als sieben Jahre, so entsteht ein tiefgründiger Körper mit langem Nachhall) und Grande Réserve (Hefelager von mindestens 120 Monaten – also über zehn Jahre, die Trauben dieser Cuvées stammen fast ausschließlich vom Dalsheimer Bürgel, der wichtigsten rheinhessischen Einzellage, feine Frucht mit ausgewogener Säure).
Wer die eleganten Sekte bei einem Abendessen genießen möchte, hat beispielsweise im Restaurant Rosin in Dorsten die Möglichkeit.
Familie Raumland: (v. l.) Katharina, Volker, Marie-Luise und Heide-Rose. Foto: Oliver Rüther
Fotos: Peter Bender
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