Von Mario Zeidler
Die Kulisse könnte passender nicht sein. Über eine Privatstraße arbeitet sich der Jeep per Allrad durch die karge Bergwelt im äußersten Norden des Sultanats Oman auf eine steile Bergkette empor. Nach kurvenreicher Tour am Pass angekommen genießt der Reisende nicht nur einen bis dahin völlig unerwarteten grandiosen Blick aus luftiger Höhe auf den Golf von Oman und den Indischen Ozean, sondern auch auf eine einzigartige, märchenhaft eingebettete, feinsandige Bucht: die Zighy Bay. Die insgesamt 82 Villen der exklusiven Six Senses-Anlage fügen sich ein in das traumhafte Bild der mehr als eineinhalb Kilometer langen sichelförmigen Bucht und lassen viel Raum für Urlaubsphantasien.
Schon der erste Blick vom Pass hoch oben lässt erahnen: Hier ist viel Platz für Individualität und Ruhe, für Entspannung pur weit abseits von jeder Spur von Massentourismus. Doch damit nicht genug. Wer es wagen möchte, wechselt am Pass vom Jeep auf einen Paragleiter, um im Tandemflug mit dem hauseigenen Gleitschirmpiloten aus 300 Meter Höhe ins „Paradies einzuschweben“ – wie es so schön im Werbeflyer heißt –, sprich ins Urlaubsdomizil. Ganz ohne Frage ist diese Offerte eine verlockende, ja, eine wirklich tolle Idee, um seinen wohlverdienten Urlaub auf außergewöhnlichen Pfaden zu beginnen. Auf bessere Weise ist heimischer Alltagsstress wohl kaum abzuschütteln.
Imposante Bergketten
Die spektakulären Bergketten der Halbinsel Musandam sind einfach imposant. Das abgeschiedene und ringsum von Bergketten eingeschlossene Ressort der Six Senses Zighy Bay ist ausschließlich nur per Allrad über jenen Pass oder mit einem Speed-Boot vom Meer aus zu erreichen. Schon die fast zweistündige Anfahrt von Dubai in komfortablen Jeeps ist eine bizarre Urlaubserfahrung. Der Kontrast zur gigantischen Metropole des Nachbarlandes und seinem quirligen Treiben selbst noch auf den Wüstenstraßen ist extrem. Die Reise führt von den Vereinigten Arabischen Emiraten als günstigstes Anreiseziel in die nördliche Exklave des Omans mit seinen karstigen Gebirgsketten und den berühmten Fjorden. Nicht ohne Grund wird die zerklüftete Küstenlandschaft auch als Norwegen des Mittleren Ostens bezeichnet. Schlagartig ist man mit Grenzübertritt in einer anderen Welt angekommen. Dem Sultanat fehlt alles Große, Anmaßende, Laute. Aber gerade dies macht das Land zu einem außergewöhnlichen Reiseziel, gibt dem Besucher Zeit, sich zu besinnen.
„Jedem Gast wird in Zighy Bay eine Stunde Zeit geschenkt“, strahlt der Hotelmanager bei der Begrüßung. Dies sei der ganz spezielle Service einzig und allein in dieser Bucht. Wenn das kein Gewinn und nicht eine perfekte Einstimmung auf schöne Urlaubstage ist. Wem wird heute schon Zeit geschenkt? Purer Luxus! Und tatsächlich, hier laufen die Uhren anders – eben nach Zighy-Time. Um die Sonne urlaubergenehmer nutzen zu können, werden die Uhren kurzerhand und ausschließlich in dieser Bucht um eine Stunde vorgestellt. Die Zighy-Zeit ermöglicht es, das unvergleichliche Schauspiel des Sonnenaufgangs im Ozean zu einer für den Urlauber freundlichen Zeit zu erleben (im April / Mai beispielsweise gegen 7 Uhr). Und zum Tagesende lassen sich dann beispielsweise beim beliebten Dinner am Strand die späteren Abendstunden länger bei Dämmerlicht genießen.
Das abgeschiedene Kleinod an der Spitze der Halbinsel Musandam im äußersten Norden des Sultanats an der berühmten Straße von Hormus - gleich gegenüber des Irans - könnte individueller nicht sein. Die Kalksteinfelsen von Musandam gehören zu den schönsten Bergwelten der Arabischen Halbinsel. Hier findet man bizarre Gebirgsketten von über 2.000 Meter Höhe, die schroff ins türkisblaue Meer abfallen.
Perfektes Arrangement
Die Six Senses Zighy Bay schmiegt sich mit ihren 82 rustikalen Villen an den nahezu menschenleeren Sandstrand. Selbst bei voller Belegung der Hotelanlage bleibt es allerorts ruhig und beschaulich. Niemand scheint hier den Urlaubsgenuss zu stören, alles ist perfekt arrangiert. Das im landestypischen Stil errichtete Ressort fügt sich in gelungener Weise wie ein typisch omanisches Dorf in die Bergkulisse der felsigen Hajar-Berge ein.
Nichts scheint in dem mehrfach ausgezeichneten Luxusressort dem Zufall überlassen zu sein. Alles ist gut durchdacht. Es fehlt an nichts. Entsprechend der Philosophie der renommierten Hotelkette orientiert sich auch die Architektur der Anlage von Zighy Bay an den regionalen Baustilen und nutzt die vorhandenen landestypischen Baumaterialien. Getreu dem innovativen Konzept, das weltweit Lob und Anerkennung findet, wurde hier mit großer Liebe zum Detail eine Anlage geschaffen, die harmonisch in die Umgebung eingebunden wurde. Alle 82 Villen sind dem arabischen Beduinenstil nachempfunden und ausschließlich aus lokalen Steinen, Holz und Naturmaterialien erbaut. Die Häuser sind großzügig zugeschnitten und bieten viel Privatsphäre. Der typisch rustikale Chic in Verbindung mit zeitgemäßem Komfort zeichnet diese außergewöhnlich gestalteten Villen aus.
Jedes Detail nahezu naturbelassen
„Nehme von der Natur was du brauchst, und nicht mehr“, so ein Kernsatz von keinem Geringeren als seiner Majestät Sultan Qaboos bin Said Al-Said. Dieses Credo des obersten Herrschers von Oman, der das Amt des Staatsoberhaupts- und Regierungschefs in sich vereint, passt so recht in die Strategie der Six Senses-Hotelgruppe. Alles ist den regionalen Gegebenheiten entliehen. Die sonst üblichen Bau- und Gebrauchsmaterialien Metall und Plastik scheinen völlig verbannt – oder sind zumindest nicht sichtbar. Jedes Detail ist ursprünglich und nahezu natur belassen gestaltet. Es macht Freude, durch die großzügig gestalteten Villen in direkter Strandnähe zu wandeln und all die vielen Annehmlichkeiten bzw. auch Eigentümlichkeiten zu entdecken.
Hoch oben über der Six Senses-Anlage trohnt ein Restaurant, dessen Lage jeden Hotelgast zum Besuch geradezu herausfordert. Gleich unterhalb der Gipfel der Zighy Berge, ganz in der Nähe vom Absprungfelsen der Paragleiter befindet sich die Gastlichkeit mit dem schillernden Namen „Sense on the edge“ (Gefühl auf dem Felsgrat). Wieder so ein Örtchen, das so recht zur Idee der Six Senses Hotels passt. Einem Adlerhorst gleich schmiegt sich das Restaurant an die Felsen. Tische und Stühle sind auf Felsvorsprüngen angeordnet und der Gast genießt beim Dinner in der Dämmerung den unglaublichen Blick auf die Bucht, den Golf und den unendlichen Sternenhimmel.
Felsige Unterwasserwelt
Zur Verwöhnung wirklich aller Sinne gehört auch eine schnuckelige Tauchbasis. Der Golf von Oman wartet mit einer überaus felsigen Unterwasserwelt und einer unglaublichen Vielfalt an Meeresbewohnern auf. Esther und Peter leiten die exklusive Basis. Das überaus sympathische Tauchlehrerpaar kommt geradezu ins Schwärmen. „Die Zighy Bay ist einzigartig, es wimmelt nur so von Fischschwärmen“, preist die gebürtige Schweizerin Esther die lokalen Gegebenheiten. „In keiner anderen Tauchregion haben wir solche Fischschwärme während eines Tauchgangs erlebt wie hier.“ Die erfahrenen Taucher müssen es wissen, sie haben zuvor in Ägypten, Thailand sowie auf den Malediven gearbeitet. „Das Sultanat hat nicht nur eine faszinierende Landschaft, sondern die Omanis sind ein Menschenschlag, den man einfach ins Herz schließen muss – hilfsbereit, offen und sehr gastfreundlich. Gerade auch als Frau werde ich hier voll akzeptiert und respektiert“, berichtet Esther ihre Erfahrungen.
Fazit: Trotz der rundum sorgenfreien Atmosphäre, die den Gast in der Six Senses-Anlage umgibt und die es ihm wirklich nicht leicht macht, das tadellose Ressort überhaupt einmal zu verlassen - zum Baden, Tauchen oder Schnorcheln im Golf von Oman sollte er es dennoch tun.
Traditionen werden im Oman großgeschrieben.
Fotos Mario Zeidler
Das Sportprogramm ist abwechslungsreich.
Traumhafte Blicke auf die Küste.
Idyllisch liegen die Oasen.
Eine kleine Erfrischung gefällig?
Taucher kommen natürlich auch auf ihre Kosten.
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